Gesundheitsberater in Stemwede
Einst blickte Venus, die Göttin der Liebe, der Schönheit und Anmut voller Mitgefühl auf die Erde herab. Es war ihr ein Herzenswunsch den vom Krieg gebeutelten Menschen zu helfen. Während sie grübelte strich sie sich mit den sanften Händen über die leuchtenden Augen und es löste sich ein Haar aus ihrer Augenbraue und viel auf die Erde. Das Haar wurde zu einem Samen und daraus wuchs ein betörendes Pflanzenwesen.
Als die Germanen einst die Kraft dieser besonderen Heilpflanze entdeckten gaben sie ihr den Namen Garwe, was sich mit „gesundmachen“ übersetzen lässt. die wilde, weiß oder zartrosablühende Korbblütlerin wurde bereits 1534 von Leonhard Fuchs als ideales Wundheilmittel bei Verletzungen beschrieben. Besitzt sie doch ausgezeichnete antiseptische, entzündungshemmende und schmerzdämpfende Eigenschaften.
Es war der griechische Held Achilles, welcher der Schafgarbe, zu ihrem botanischen Namen Achillea Millefolium verhalf. Laut einer Legende soll er mit dieser Pflanze die Wunden seiner Mitstreiter im Trojanischen Krieg geheilt haben.
Wenn wir uns heute ganz mit unserem Herzen auf sie einlassen und die feinen, doppelt gefiederten Blätter der Schafgarbe betrachten, erkennen wir auch den Sinn ihres Beinamens. Millefolium bedeutet Tausendblättrig und das Blatt sieht unserer Augenbraue zum Verwechseln ähnlich. Darum wird die Pflanze im Volksmund auch „Augenbraue der Venus“ genannt.
In alten Zeiten wurde die Schafgarbe traditionell als Mittsommerkraut in Sonnenräder eingearbeitet, in Haus und Stall wurde sie verräuchert und ein Sträußchen über die Haustür und die Kinderwiege gehängt um Schutz zu erhalten.
Die Achilles millefolium zeigt ihre Pracht europaweit von April bis Oktober. Krautig und mehrjährig wächst sie auf sonnigen Wiesen, Hängen, Wegrändern und Äckern. Ein verästelter Wurzelstock trägt die robusten, kantigen, aufrechten Stängel ca 40-70cm hoch mit markanten Trugdolden.
Das Kraut der Göttin bringt Hilfe bei vielen Frauenleiden. Als Aufguss getrunken wirkt sie krampflösen, blutstillend, die Monatsblutung fördernd und regulierend sowie schweißtreibend.
Der Tee kann aber bei Magen-Darm-Beschwerden, Nierenleiden und einigen Arten von Kopfschmerzen eingesetzt werden. Auch als Mundspülung, bei Zahnschmerzen oder als Kompresse auf Pickeln ist sie aufgrund ihrer antibakteriellen und beruhigenden Eigenschaften gut geeignet.
So möchten wir euch jetzt im April einladen vor eure Haustür nach den jungen, bitterstoffhaltigen Blättern Ausschau zu halten. Ihr könnte sie hervorragend mit in den Salat eben und somit euren Stoffwechsel und die Verdauung anregen. Im Juni, wenn sie in voller Blüte stehen, erinnern sie an puschelige Schäfchen, welche übrigens auch gerne von dem Kraut naschen!
Wir wünschen Euch viel Freude beim betrachten und anwenden.
Rezept
Stoffwechselanregendes Kräutersalz:
3 EL Bad Essener Urmeersalz vermengt mit je 1 EL getrockneter Löwenzahnblätter + Schafgarbenblätter + Vogelmierenkraut
Autor & Bilder: Katja Tralle, Ernährungs- und Gesundheitsberaterin